Datum und Uhrzeit

7. Dezember 2024, 13:00 – 15:00

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Ort

Hotel Rügenblick Stralsund

Große Parower Straße
18439 Stralsund


SPD Kreisverband Vorpommern-Rügen

LEITLINIEN 2026 für die Arbeit des Kreisverbandes

Stand: 13.02.2015


Einleitung

Mit diesen Leitlinien legt die SPD im Landkreis Vorpommern-Rügen die inhaltliche Grundlage für einen Diskussionsprozess über die Zukunft unseres Landkreises vor.

Unsere Gedanken und Perspektiven werden wir mit allen Interessierten in unserem Landkreis diskutieren.

Wir haben schon bei der Ausarbeitung unserer Leitlinien den Rat und Hinweise von Persönlichkeiten aus unterschiedlichsten Bereichen der Gesellschaft eingeholt.

Auf verschiedenen Veranstaltungen unter der Überschrift „Bürger (im) Dialog“ haben wir Themen und Schwerpunkte herausgearbeitet.

Unser herzlicher Dank geht an alle, die uns so bereitwillig ihr Wissen, ihre Ideen und ihre Zeit zur Verfügung gestellt haben.

Diese Leitlinien werden die Grundlage des SPD-Programms für zukünftige Wahlen bilden, bei der wir mit frischen Ideen, mit bewährten Kräften und neuen Persönlichkeiten antreten werden.

Wir werden Wahlkämpfe der Inhalte führen.

Mit neuen Perspektiven, guten Argumenten und wichtigen Impulsen für die Zukunft.

Wir laden alle Bürgerinnen und Bürger ein:
Diskutieren Sie mit, beteiligen Sie sich am Prozess der Meinungsbildung, damit wir gemeinsam Perspektiven für eine positive Weiterentwicklung unseres Landkreises finden.




Thomas Würdisch
Vorsitzender des SPD Kreisverbandes
Vorpommern-Rügen














Schule und Betreuung

Bildung ist der Schlüssel zu einem selbstbestimmten Leben für alle jungen Menschen – unabhängig von ihrer Herkunft und ihrem Elternhaus.

Sie ermöglicht sozialen Aufstieg, demokratische Teilhabe und die persönliche Emanzipation.

Eine solidarische Bildungslandschaft ist Kern sozialdemokratischer Politik.

Unser Ziel ist es, für mehr Bildungsgerechtigkeit zu sorgen.

Jedes Kind und jeder Jugendliche soll die Chance bekommen, den für sich bestmöglichen Abschluss zu erreichen.

Dies kann sowohl eine Berufsausbildung als auch ein Abitur mit Studium sein.

Wir wollen die Vielfalt der Bildungsgänge, die möglichst viele Aufstiegschancen für alle bereithalten sollen.

Kommunale Bildungspolitik gestalten wir auf Augenhöhe mit allen Beteiligten: Schulen, Lehrkräften, der Schülerschaft, den Eltern und allen im Bildungsbereich Arbeitenden.

Anstatt diese nur über bereits vollendete Tatsachen zu informieren, werden wir Sorgen und Probleme ernst nehmen, zusammen mit den Betroffenen Lösungen erarbeiten und gemeinsam dazulernen.

Bildungspolitische Maßnahmen von oben wird es mit der SPD nicht geben – wir treten ein für eine aufrichtige, partnerschaftliche Kooperation und wünschen uns eine aktive Mitgestaltung durch die Beteiligten, beispielsweise in Form von Regionalkonferenzen, Fachbeiräten oder Runden Tischen.

Wir stehen für angemessen ausgestattete und sanierte Schulgebäude, die kontinuierlich und nachhaltig in Stand gehalten werden.

Zu diesem Zweck wird ein Aktionsplan Schule erarbeitet und alle fünf Jahre überprüft und fortgeschrieben.

Diese „Bildungsfinanzierung“, die ohne neue Schulden auskommt, verringert den weiteren Investitionsstau und ermöglicht, alle Schulen im Landkreis in einen gleichwertigen baulichen Zustand zu versetzen.

Wir wollen sicherstellen jedes Grundschulkind, das einen Betreuungsplatz benötigt, bis 17 Uhr in der Schule oder im Hort betreut wird.

Diese Garantie nach der Einschulung ist für uns deshalb so wichtig, damit alle Familien ihr Berufs- und Privatleben entsprechend ihrer Bedürfnisse organisieren und gestalten können.

Gerade im vorschulischen Bereich werden entscheidende Weichen gestellt, um Kindern zu besseren Startchancen zu verhelfen.

Ein zentrales Anliegen sowohl in der Betreuung für unter Dreijährige als auch in Kindertagesstätten ist uns , dass alle Kinder so gut Deutsch sprechen lernen, dass ihre Einschulung gelingt und sie ihre weitere schulische Laufbahn erfolgreich realisieren können.

Für uns sind Kompetenzen in einer weiteren Sprache keine Schwäche, sondern eine zusätzliche Qualifikation, die ausgebaut und geschätzt werden muss.

Um allen Kindern und Jugendlichen, die dies wünschen, den Besuch einer Regelschule zu ermöglichen, unterstützen wir den Kurs der Inklusion in der Bildungslandschaft mit Nachdruck.

Wir sehen auch das Land in der Pflicht, ausreichend sonderpädagogische Lehrkräfte zu beschäftigen und werden diese durch multiprofessionelle Teams unterstützen.

Wir bekennen uns zu Schulsozialarbeitern an allen Schulen und werden sie als integralen Bestandteil des schulischen Betriebs verstetigen.

Eine Biographie begleitende Unterstützung von Kindern und Jugendlichen ist der Leitgedanke einer Bildungslandschaft, von der alle profitieren können: Ziel muss es hierbei sein, allen Jugendlichen einen Ausbildungsplatz respektive einen Job im ersten Arbeitsmarkt zu vermitteln.

Anlaufstellen des zweiten Bildungsweges sowie öffentliche Einrichtungen wie die Volkshochschulen sind für uns in diesem Zusammenhang unverzichtbar.

Ein kostenloser Zugang zu Bildungs- und Weiterbildungsmöglichkeiten bleibt ein Kernanliegen der SPD.

Aus- und Weiterbildung

Wir wollen unseren Landkreis als einen Kreis des Lehrens und Lernens stärken.

Dazu gehören die Vernetzung der vielfältigen Bildungsinstitutionen (Fachhochschule, Marinetechnikschule, allgemeinbildende Schulen und Berufsschulen, private Bildungseinrichtungen, Volkshochschule etc.) und die Förderung des Wissenstransfers von den Forschungseinrichtungen in die Wirtschafts- und Arbeitswelt.

Mit einer besseren Anerkennung ausländischer Ausbildungen und Berufsabschlüsse helfen wir nicht nur den Betroffenen, sondern können auch dem drohenden Fachkräftemangel entgegenwirken; dazu gehört auch ein Ausbau der Beratungs- und Weiterbildungsangebote.


Für uns ist wichtig, auch die Jugendlichen, die den Anforderungen der Ausbildungsbetriebe noch nicht gerecht werden, ausbildungsfähig zu machen und
während ihrer Ausbildung weiter zu begleiten und zu fördern.

Wir wollen, dass die kommunalen Verwaltungen und die kommunalen Gesellschaften auch in Bezug auf Ausbildung ein Vorbild für andere sind.

Dazu gehört auch, den Anteil der Mitarbeiter/-innen und Azubis mit Migrationshintergrund in unseren Verwaltungen erhöhen.

Dazu ist es u. a. notwendig, interkulturelle Kompetenz und besondere Sprachkenntnisse stärker bei der Bewerberauswahl zu berücksichtigen.

Industriepolitik, industrielle Arbeitsplätze, Gute Arbeit

Um Arbeitsplätze, wirtschaftliche Prosperität und damit auch die Einnahmen aus der Gewerbesteuer zu sichern, ist es notwendig, Branchenvielfalt zu erhalten.

Wir wollen vor allem Wirtschaftsbereiche fördern, die bereits heute in besonderem Maß zur wirtschaftlichen Stärke der Region beitragen.

Wir wollen, dass in allen Bereichen unseres Landkreises gute Arbeit auch gut entlohnt wird.

Während es einigen in unserer Region gut geht, gibt es noch immer auch viele prekäre Arbeitsverhältnisse.

Wir wollen Leiharbeit und befristete Arbeitsverhältnisse weiter eindämmen.

Der Landkreis wird als Arbeitgeber Vorbild für andere sein: Wir wollen eine verbindliche Tarifbindung für alle Arbeitnehmer/-innen, die direkt oder indirekt für die Stadt arbeiten (in der Verwaltung, in allen kreislichen Gesellschaften, Subunternehmen, nahen Vereinen und v beauftragten Trägern).

Das heißt, dass die Tarifsteigerungen der Beschäftigten der freien Träger ebenfalls zu refinanzieren sind.

Dazu gehören auch die Sicherung der Ausbildungsplätze und die Vereinbarkeit von Familie und Beruf.

Bei der Vergabe städtischer Aufträge sind neben wirtschaftlichen Kriterien auch soziale und ökologische Komponenten wie Tarifbindung, Ausbildung, Anteil der Leiharbeit, Familienfreundlichkeit und altersgerechte und gesundheitsfördernde, diskriminierungsfreie Arbeitsbedingungen zu berücksichtigen.





Damit unsere Region auch eine Region für Existenzgründer wird, wollen wir die
bisherigen Anstrengungen zur Förderung von Selbstständigkeit verstärken und Existenzgründer einfach und unbürokratisch unterstützen: durch Zugang zu Risikokapital, einfache Förderanträge, Bereitstellung günstiger Büroräume und Betriebsflächen für die ersten Jahre.

Die stärkere Einbindung der ansässigen akademischen Forschungseinrichtungen wird einen weiteren Beitrag zu einem Gründerboom leisten.

Wir setzen uns ein für die Möglichkeit einer „zweiten Chance“ für Existenzgründer.

Breite und Vielfalt von Wirtschaft trägt zum Wohlstand der Region bei und sichert diesen auch in konjunkturellen Krisen.

Wir unterstützen die Erarbeitung eines in die Zukunft weisenden „Masterplans Industrie“.

Wir bekennen uns zu einer aktiven Industriepolitik.

Das bedeutet neben der Sicherung und dem Ausbau der bestehenden Industrie- und Gewerbeflächen vor allem auch die Stärkung von Bildung und Ausbildung.

Umwelt

Alle Bürgerinnen und Bürger sollen sich in unserer Region wohl fühlen.

Die Umwelt darf nicht krank machen, sondern soll Lebensfreude vermitteln.

Die SPD will die Belastung durch Schadstoffe und Lärm reduzieren.

Die SPD will ökologische und energieeffiziente Gebäude mit bezahlbaren Wohnungen.

Es darf keinen Widerspruch zwischen sozialem und ökologischem Wohnungsbau geben.

Die Wirtschaftlichkeit aller Gebäude herkömmlicher Bauweise ist schon bei ihrer Planung gegenüber Niedrigenergie- und Passivhausniveau nachzuweisen.

Bezahlbarer Wohnraum

Die gute Lebensqualität zieht viele Menschen an, die hier leben wollen. Wir freuen uns darüber, auch wenn uns diese Entwicklung vor große Herausforderungen stellt.

Bezahlbarer Wohnraum ist für jeden Bürger und jede Bürgerin – egal ob neu zugezogen oder hier geboren– ein wichtiges Thema.
Viele Menschen leiden unter hohen und steigenden Mieten.

Der „freie Markt“ ist nur bedingt in der Lage bezahlbaren Wohnraum zur Verfügung zu stellen.
Die SPD kämpft seit vielen Jahren für bezahlbare Wohnungen.

Um sich bei uns wohlzufühlen ist nicht nur eine erschwingliche Wohnung, sondern auch das Wohnumfeld von großer Bedeutung.

Deshalb ist eine funktionierende soziale und verkehrliche Infrastruktur auch in bislang eher vernachlässigten Regionen des Landkreises ein zentrales Ziel der SPD.

So werden wir und dafür einsetzen, das das Programm der Städtebauförderung, etwa das Bundesprogramm „Soziale Stadt“, im Interesse der Mieterinnen und Mieter deutlich mehr genutzt wird.

Wir werden unseren Einfluss auch geltend machen, damit sich die Wohnungsbaugesellschaften zu besseren Dienstleistern für die Mieterinnen und Mieter weiterentwickeln.

Wir werden sicherstellen, dass die Wohnungen, die im geförderten Wohnungsbau errichtet werden - je zur Hälfte als Sozialwohnungen und zur anderen Hälfte als geförderter Wohnraum für mittlere Einkommen bereitstehen.

Es fehlt auch bezahlbarer Wohnraum für Studierende und Auszubildende.

Wir werden dem Mangel durch verstärkte Wohnraumbereitstellung begegnen.

Die SPD wird mit den Hochschulen, der Industrie- und Handelskammer und der Handwerkskammer, unter Einbeziehung der städtischen Wohnungsgesellschaften,
neue Modelle der Wohnungsbereitstellung für junge Leute in Studium und Ausbildung entwickeln.

Verkehrsinfrastruktur, Stärkung der Mobilität

Grundlegende Voraussetzung für die Erhaltung unserer Wirtschaftskraft ist eine hervorragende Verkehrsinfrastruktur.

Diese gilt es zu stärken und auszubauen.

Der öffentliche Nahverkehr muss weiter verbessert werden.

Die Angebote auf der Straße, zu Wasser und auf der Schiene sind abzustimmen und besser zu koordinieren.

Unser touristisch interessantes Radwegenetz wollen wir weiterentwickeln.

Die SPD Vorpommern-Rügen setzt sich für einen Fernradweg Berlin-Rügen ein. Ein Abzweig zum Darß und die internationale Anbindung über Saßnitz-Mukran nach Bornholm und Trelleborg sind wesentliche Elemente dieses Planes.


Wir wollen die Attraktivität der Bahnen und Busse im öffentlichen Nahverkehr durch attraktivere Preisgestaltung verbessern.

Kultur

Unser Landkreis zeichnet sich durch seine Offenheit, seine Liberalität und das Engagement seiner Bürgerinnen und Bürger aus.

Diese kreativen und kritischen Geister wollen wir erhalten und fördern.

Es wird auch künftig Räume für Gesellschaftskritik, kritische Diskurse und Protest geben.

Protest und ziviler Widerstand gehören zu einer lebendigen Demokratie.

Wir stehen ein für die Wahrung demokratischer Grundrechte wie z. B. der Demonstrationsfreiheit, und wir wollen eine Bürgerbeteiligung, die ein Mehr an Demokratie und nicht nur ein Werbegag ist.
Der Wert von Kultur misst sich nicht in erster Linie an wirtschaftlichen Maßstäben

Die SPD im Landkreis Vorpommern-Rügen wird sich auch weiterhin dafür einsetzen die herausragenden künstlerischen Leistungen unserer Bühnen, Museen und anderen Kultureinrichtungen finanziell sichern.

Sie wird die Pflege der kulturellen Vielfalt besser als bisher ergänzen durch die Förderung der „freien“ Kultur- und Kunstszene, die endlich einen angemessenen Anteil an den Finanzmitteln des Kulturhaushalts der Städte und Gemeinden erhalten wird.

Die SPD wird Kultur für alle ermöglichen.

Sie wird deshalb auch etablierte Förderstrukturen mit Blick auf die oft prekäre Lebensrealität der Künstler und im Kunstbetrieb arbeitender Menschen überprüfen.

Wir wollen die Zusammenarbeit mit den anderen Städten und Landkreisen zur Finanzierung gemeinsamer Kulturangebote intensivieren.

Sport

Sport steigert die Lebensqualität, dient der Gesunderhaltung und bringt Menschen zusammen.

Wir wollen den Sport und die Gesundheit unserer Bürgerinnen und Bürger fördern.

Gleichzeitig erfordern kommunale Herausforderungen wie eine schwankende Einwohnerzahl und der Anstieg der älteren Bevölkerung neue kommunalpolitische
Lösungsansätze.

Zentral für die SPD ist die Förderung des Ehrenamtes in den Sportvereinen.

Wir wollen bürokratische Hemmnisse bei der Nutzung von Hallen und Sportflächen schnellstmöglich aus dem Weg räumen, damit deutlich mehr Interessierte als bisher die vorhandenen Sportstätten nutzen können.

Die SPD wird allen Menschen einen erschwinglichen und wohnortnahen Zugang zu sportlichen Aktivitäten ermöglichen.

Wir werden dafür sorgen, dass sie Sportstätten in ihrer Nähe aufsuchen und vor allem- dass sie sich Sport auch leisten können.

Für eine bessere Nutzung von Schulturnhallen und -Sportplätzen auch in den Abendstunden und den Ferien werden wir ein qualifiziertes Sportstätten-Management einrichten.

In direktem Kontakt mit den Ehrenamtlichen gilt es, einen veränderten Bedarf schnell zu erkennen, Fehlentwicklungen zu stoppen und basisnahe Angebote zu entwickeln.

Unser Landkreis braucht mehr starke Frauen

Deshalb wollen wir eine Region mit den besten Bedingungen für arbeitende Frauen und Familien werden.

Bei der gleichberechtigten Besetzung von Führungspositionen sollen die kommunalen Verwaltungen Vorbild für die Wirtschaft sein.

Wir werden in einen Dialogprozess mit der Wirtschaft intensivieren und kommunale Ziele zur Frauenförderung vereinbaren.

Jugend

Der glücklicher Weise wieder wachsenden Zahl von Kindern und Jugendlichen muss Jugendpolitik Rechnung tragen.

Unsere Angebote orientieren sich an den konkreten Lebensbedingungen in der Phase des Erwachsenwerdens.

Um die bestmögliche Hilfe in dieser schwierigen Lebensphase sicherzustellen, werden wir die erfolgreichen Angebote der Jugendhilfe ausbauen.

Jugendpolitik geht für uns aber weit über klassische Sozialpolitik hinaus; sie hat das Ziel, allen jungen Menschen Chancengleichheit, konkrete Hilfe und Teilhabe zu ermöglichen.

Kinder und Jugendliche sollen mitbestimmen.

Wir wollen deshalb die Interessenvertretungen von Kindern und Jugendlichen stärken.

Unser Ziel ist ein bedarfsgerechtes Netz von Jugendzentren und konsumfreien Aufenthaltsmöglichkeiten.
Familien, Gesundes Leben, Älterwerden im Landkreis

Unsere Bürgerinnen und Bürger sollen auch im Alter in ihren gewohnten Vierteln bleiben können. Altersgerechte Wohnungen, Lieferservice für Lebensmittel, fußgängerfreundliche Stadtgestaltung, gute medizinische und pflegerische Betreuung, soziale Netzwerke gegen Vereinsamung und geeignete öffentliche Verkehrsmittel schaffen hierfür die Voraussetzungen.

Wir werden mehr auf die einzelnen, regionsbezogene Beratungsstellen, Pflegeangebote sowie Bildungs- und Kulturarbeit für Ältere entwickeln.

Wir wollen, dass ältere Menschen mehr bedarfsgerechte Wohnangebote vorfinden: Neben der barrierefreien oder altengerechten Wohnung z. B. auch generationenübergreifende Wohnprojekte, Altenwohngemeinschaften und andere innovative individuelle oder gemeinschaftliche Wohnformen.

Wir brauchen noch mehr barrierefreie öffentliche Verbindungen und Barrierefreiheit bei städtischen Einrichtungen – ob durch Rampen und Aufzüge in Gebäuden oder durch einen barrierefreien Internetauftritt.

Wir wollen, dass kommunale Gesundheitspolitik die Voraussetzungen für bessere Lebensqualität schafft.

Wir unterstützen Initiativen zur Ernährung und Bewegung von Kindern und Jugendlichen, und werden das bestehende Angebot vor allem in jenen Regionen ausbauen, in denen Kinder aufgrund ihrer sozialen Herkunft besonders gefährdet sind.

Eine humanitäre Sprechstunde des Gesundheitsamtes wäre eine wichtige Anlaufstelle für die wachsende Zahl von Menschen, die keinen Zugang zum öffentlichen Gesundheitssystem haben.

Daher muss das Angebot ausgeweitet werden.

Eine klinische Versorgung ist Teil der kommunalen Daseinsvorsorge.

Alle Bürgerinnen und Bürger brauchen eine qualitätsvolle wohnortnahe medizinische Versorgung.

Ihre wachsende Zahl älterer Bürgerinnen und Bürger macht den Ausbau von geriatrischen Tages- und Kurzzeiteinrichtungen ebenso erforderlich wie bestens ausgestattete Altenpflegeeinrichtungen.

Schon jetzt gibt es in der Altenpflege einen enormen Fachkräftemangel, der sich aufgrund der demografischen Entwicklung noch weiter verschärfen wird.

Deshalb wollen wir, dass der Pflegeberuf deutlich attraktiver gestaltet wird.


Durch Angleichung des Lohnniveaus an andere Gesundheitsbereiche, durch eine flächendeckende, einheitliche Tarifverpflichtung für die gesamte Branche, durch bessere Personalschlüssel und damit attraktivere Arbeitsbedingungen, durch verbesserte Regelungen zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf, durch attraktive berufliche Perspektiven für Quer- und Wiedereinsteiger sowie durch bessere finanzielle und organisatorische Rahmenbedingungen für Erst- und Zweitauszubildende.

Wir unterstützen entsprechende Modellprojekte, die mittel- und langfristig auch zu Impulsen auf Landes- und Bundesebene führen werden.

Die SPD strebt eine würdevolle Pflege mit weniger Bürokratie an.

Entsprechende Initiativen, die wichtige qualitative Aspekte der Pflege sichern, werden wir ausbauen.

Würdevolle Pflege kann allerdings nur dann gewährleistet werden, wenn die politischen Rahmenbedingungen geändert werden, und der Leistungsdruck auf die Pflegenden verringert wird.

Integration, Chancen und Vielfalt

Integration wird gebraucht.

Unverzichtbare Partner sind dabei die Träger der Freien Wohlfahrtspflege.

Für diese soziale Arbeit werden wir ausreichende kommunale Mittel einplanen.

Eine große Herausforderung wird sein, die angemessene finanzielle Beteiligung von Land und Bund sicherzustellen.

Wir wollen allen Kindern und Jugendlichen, nicht zuletzt denjenigen aus schwierigen sozialen Milieus und bildungsfernen Familien eine gerechte Chance geben, ihren Beitrag in der Gesellschaft zu leisten.

In ihrer Interkulturalität sehen wir große Ressourcen und Chancen.

Ein wichtiger Baustein für eine gelungene Integration ist der Spracherwerb.

Er sollte möglichst schnell nach Ankunft in der neuen Heimat erfolgen, wobei eine besondere – auch kommunale – Förderung nötig ist.

Auch Menschen, die sich schon länger bei uns aufhalten und Sprachdefizite aufweisen, müssen sprachlich (nach-)qualifiziert werden.

Jenen, die aus religiösen, ideologischen oder anderen Gründen unsere gemeinsame Gesellschaft ablehnen, erteilen wir eine klare Absage.

Wir werden gemeinsam mit vielen Partnern unsere bunte, offene, vielseitige Region entschieden gegen Extremismus, Antisemitismus und andere intolerante Irrlehren verteidigen.

Daher setzen wir uns für ein Kommunalwahlrecht für alle Bürgerinnen und Bürger ein.

Mit einer von der Gesellschaft getragenen umfassenden Willkommenskultur stellen wir sicher, dass sich Einwanderer, Flüchtlinge, Asylbewerberinnen und Asylbewerber, Arbeitsmigrantinnen und Migranten sowie alle anderen Menschen, die zu uns kommen und bleiben wollen, hier zurechtfinden und einbringen können.

Dabei kommt den kommunalen Stellen eine besondere Verantwortung zu: Sie müssen auf die verschiedenen Lebenssituationen der hier Ankommenden reagieren und ihnen den Start in ein möglichst selbstbestimmtes Leben erleichtern.

Dabei sind Offenheit, interkulturelle Kompetenz und fachlich qualifizierte Unterstützung der Neuankommenden bei der Entwicklung ihrer persönlichen Potenziale besonders gefragt.

Dies muss sich auch bei der Einstellung, Aus- und Fortbildung des Personals in unseren Verwaltungen wiederspiegeln.

Hierzu gehört für uns selbstverständlich auch, denjenigen, die aus den Krisenregionen der Welt geflüchtet sind und denen unser Landkreis als Ort für Asyl zugewiesen wurde, pragmatische und effektive Hilfe zu leisten.

Diese Menschen zu integrieren, ihnen Perspektiven und ein menschenwürdiges Leben zu ermöglichen, ist uns ein wichtiges Anliegen.

Leider gibt es in unserem Landkreis noch zu viel soziale Ungleichheit.

Eine funktionierende Gemeinschaft braucht deshalb einen Interessenausgleich zwischen Stärkeren und Schwächeren.

Der soziale Frieden ist jedoch weder Zufall noch Geschenk, er muss immer wieder erarbeitet werden.

Sozialdemokratische Sozialpolitik will nicht nur „reparieren“, sondern vorausschauend handeln.

Dafür müssen alle Politikfelder zusammenwirken.

Menschen in Notlagen haben Rechte, sie sind keine Bittsteller.

Wirksame Sozialpolitik ist nicht bevormundend, sondern baut Brücken in ein selbstbestimmtes Leben.

Wir wollen kommunale Sozialpolitik nicht nur erhalten, sondern weiterentwickeln, gemäß dem Ansatz der Präventionskette:
Unterstützungsstrukturen von der Gesundheitsförderung über Jugendhilfe, Familienbildung, Frühförderung, Bildung und Arbeitsmarktförderung bis hin zur Altenhilfe werden so vernetzt, dass Benachteiligung und soziale Ausgrenzung gar nicht erst entstehen können.

Wir stehen Menschen in jeder Lebenslage bei, unabhängig von Alter, Herkunft, Religion, Geschlecht und sexueller Identität.

Soziale Verwerfungen und Probleme werden vor Ort greifbar.

Um den Herausforderungen gerecht zu werden, brauchen wir Netzwerke, die sich deutlich mehr als bisher an den Lebensverhältnissen in unserem Landkreis orientieren.

Gerade solche Regionen, die besonders von Arbeitslosigkeit und Armut betroffen sind, brauchen besondere Angebote.

Dabei stellen wir Programme für Familien mit Kindern und für Senioren ins Zentrum.

Der Schwerpunkt unserer Sozialpolitik liegt in der Verbesserung von Strukturen und Netzwerken.

Wir brauchen Qualifizierungsoffensiven, gezielte schulische Förderungen („Kein Kind ohne Schulabschluss“), kommunale Beschäftigungsförderung sowie eine Integrationspolitik, die auch ankommende Flüchtlinge einbezieht.

Inklusion im Sinne von umfassender Teilhabe von Menschen mit Behinderungen an unserer Gesellschaft zu ermöglichen, ist auch Aufgabe unserer Politik.

Deshalb ist gemäß der UN-Behindertenrechtskonvention unser Ziel, dass Menschen mit Behinderungen am öffentlichen und kulturellen Leben uneingeschränkt teilnehmen können.

Dafür sorgen wir durch besondere Hilfen wie die Bereitstellung von Fahrdiensten, aber auch durch den konsequenten Abbau von Barrieren – ob im öffentlichen Bereich z. B. bei Verkehrsmitteln oder in sozialer Hinsicht, durch Aktionen gegen Stigmatisierung.

Mit Unterstützung von Integrationsfirmen schaffen wir bessere Chancen auf dem Arbeitsmarkt.

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